Wie du lernst, deine Schatten zu lieben … und warum genau dort deine größte Kraft liegt

Veröffentlicht am 7. Juli 2025 um 12:15

Lange Zeit habe ich versucht, „gut“ zu sein. Hell. Positiv. Stark.
Doch tief in mir lebten Gefühle, die ich weggeschoben habe: Angst, Scham, Wut, Schmerz.

Ich dachte, sie machen mich „schwach“ oder „falsch“.
Heute weiß ich: Diese Gefühle waren meine Schatten und sie wollten nicht verbannt, sondern geliebt werden.

Auf meinem Weg als spirituelle Heilerin habe ich gelernt:
Heilung beginnt nicht im Licht. Sie beginnt dort, wo du dein eigenes Dunkel erkennst und annimmst.

 

Was sind Schatten eigentlich?

Schatten sind Anteile von dir, die du irgendwann abgelehnt oder verdrängt hast:
Gefühle, Impulse, Gedanken oder Erfahrungen, die nicht „passen durften“ in dein Umfeld, deine Rolle oder dein Selbstbild.

Doch sie verschwinden nicht. Sie wirken unbewusst.
Und je mehr du sie ablehnst, desto lauter klopfen sie an.

 

Meine Erfahrung mit Schattenarbeit

Ich hatte Angst vor meiner Wut.
Ich hatte Scham über meine Bedürftigkeit.
Ich fühlte mich falsch, wenn ich traurig war oder einfach „nichts“ konnte.

Diese Schatten zeigten sich in Form von Überforderung, innerer Leere und Beziehungsmustern.
Erst als ich aufhörte, dagegen anzukämpfen und begann, ihnen zuzuhören, begann sich etwas zu verändern.

Heute sehe ich meine Schatten als Wegweiser. Sie führen mich genau dorthin, wo ich wachsen darf.
Und: Sie zeigen mir, wie groß meine Herzenskraft wirklich ist.

 

3 einfache Übungen: So kannst du beginnen, deine Schatten zu lieben

  1. Die Schattenliste

Setz dich an einen ruhigen Ort. Nimm dir Papier und schreibe ehrlich:
Welche Eigenschaften oder Gefühle magst du nicht an dir?
Was darf bei dir „nicht sein“?

Zum Beispiel:
– Ich bin manchmal neidisch.
– Ich fühle mich oft klein und abhängig.
– Ich traue mich nicht, laut zu sein.

Lies die Liste. Atme. Und sage zu jedem Punkt:
„Auch das ist ein Teil von mir. Und ich bin bereit, ihn kennenzulernen.“

 

  1. Der Schattenbrief

Wähle einen dieser Anteile (z. B. deine Angst oder Wut) und schreibe ihm einen Brief.
Frag ihn:
– Warum bist du da?
– Was willst du mir zeigen?
– Was brauchst du von mir?

Schreibe dann einen Antwortbrief, als wäre dieser Anteil eine Figur, die liebevoll mit dir spricht.
So entsteht Dialog und dein inneres Kind, dein innerer Schatten fühlt sich endlich gesehen.

 

  1. Die Spiegelübung: Liebe in der Dunkelheit

Stell dich vor einen Spiegel. Sieh dir tief in die Augen, auch wenn es schwer ist.
Sprich leise (oder laut):

„Ich sehe dich. Auch mit deinen Wunden. Auch mit deiner Dunkelheit. Und ich liebe dich trotzdem.“

Mach das täglich, auch wenn du dabei weinst. Das ist Heilung.

 

Fazit: Dein Schatten ist nicht dein Feind

Er ist dein Ruf nach Rückverbindung.
Dort, wo du dich selbst ablehnst, wartet deine größte Kraft darauf, freigesetzt zu werden.

Du musst dich nicht „wegoptimieren“.
Du darfst dich erinnern: Du bist ganz mit Licht und Schatten.

 

Frage an dich:
Welcher Anteil in dir möchte gerade gesehen werden?
Hast du Erfahrungen mit Schattenarbeit gemacht?
Schreib es mir in die Kommentare oder per Nachricht, ich freue mich auf den Austausch mit dir.